Für jemanden, der sich noch nie mit dem Thema Trinkwasser beschäftigt hat, mag es zwar seltsam klingen, aber das Allgäu ist trotz seiner hohen Niederschläge prinzipiell bei Trinkwasser eher knapp bestückt.
Ursache hierfür ist die nacheiszeitliche Moränenlandschaft, das heißt, durch den hohen Lehmanteil der Böden, vor allem im nördlichen Oberallgäu, ist die Fähigkeit Wasser zu versickern stark gemindert. Hinzu kommt, dass durch den häufig vorkommenden Sandstein eine tiefgründige Versickerung ausgeschlossen ist.
Dies führt dazu, dass gute Standorte für reines Quellwasser eher selten im Allgäu anzutreffen sind, meistens ist außerdem ihre Wasser-Quell-Schüttung begrenzt.
Diese Umstände führten dazu, dass die Allgäu Milch Käse eG seit 1967 eine eigene Quelle mit eigenen Schutzgebieten betreibt.
Kleinere geologische Veränderungen und zusätzlicher Waldbewuchs führten dazu, dass sich die Quellschüttung in den letzten Jahren eher reduzierte und es in Trockenperioden zu Wasserknappheit kam.
Deshalb war es unumgänglich, die Quelle wieder neu zu fassen, die Quelle und deren Abfluss bautechnisch zu erneuern und den geänderten Anforderungen anzupassen.
Dieses Vorhaben wurde jetzt im April 2021 in die Tat umgesetzt.
Aufgrund der vorgefundenen Umstände war es notwendig, die Quelle wesentlich größer zu fassen, Ursache war der ca. 7-9 Meter im Untergrund liegende Sandfelsen, der das Wasser vom Gschnaidt und dem Hohenthanner Wald an den Quell Ort führt.
Diese wasserführenden Adern dieser Quelle lagen fast 7-8 Meter auseinander. Dies hatte zur Ursache, dass wir wesentlich weiter in den Berg graben mussten als vorgesehen und die im Untergrund notwendigen Verbauungen und Kiesschüttungen breiter aufgesetzt werden mussten.
Für manche Anwohner oder Wanderer entstand so eine große Baustelle, die Verwunderung auslöste.
Um ein Abrutschen des Hanges zu verhindern, wurde vom Hang wesentlich mehr Material abgetragen als vorhersehen.
Das Ergebnis lässt sich zwischenzeitlich sehen. Der Hang wurde mit Kokosmatten ausgelegt, mit einer Blumenwiesemischung wieder angesät, so dass Pilger, die zur Grotte im Rheintal pilgern, mit der Augenweide von einer Blumenwiese überrascht werden.
Nach der Quellsanierung kann festgehalten werden, das Wasser von Gschnaidt und Hohenthann, dem ja heilende Wirkung nachgesagt wird, jetzt wesentlich sicherer und zuverlässiger/gleichmäßiger erfasst werden kann. Ebenso hilft es mit Sicherheit mit, dass der Käse aus Kimratshofen seinen guten herzhaften Geschmack beibehält und weiterhin Ihren Gaumen erfreut.
Veröffentlicht am Donnerstag, 24. Juni 2021