Nach 48 Berufsjahren, davon 13 Jahre bei der Allgäu Milch Käse eG, verlies uns heute Bruno Müller.
Mit ihm geht ein Mitarbeiter in den Ruhestand, dessen Lücke wir nur schwer ersetzen werden können. Er war ein hervorragender Fachmann, ein vorausschauender Produktionsplaner, ein Tüftler für Verbesserungen und Freund. Da er sich mit einem ausführlichen Schreiben verabschiedete und dieses viel über unseren Weg der Genossenschaft darlegt, wollen wir dieses euch auch nicht vorenthalten:
Hallo Zusammen,
es wird Zeit Abschied von meinen AMK-Weggefährten zu nehmen, weil ich mich nach vielen langen Jahren in den Ruhestand begebe. Nach dem mein vorheriger Molkerei-Betrieb in Wiedergeltingen infolge der Krisenjahre 2008 und 2009 geschlossen wurde, habe ich bei dem Emmentalerwerk Kimratshofen zum 01.04.2009 eine neue Heimat gefunden. In dieser Zeit hat sich bei der jetzigen Allgäu Milch Käse eG viel getan und ich habe hier allerhand erlebt. Gute, schwierige und turbulente Zeiten. Es war hier immer etwas los.
Die Fusion mit Hawangen und Erkheim, Neubau der Butterei mit Lager, Blockheizkraftwerk, Neubauten des Schmierkäselager und Butter- und Quarklager, Erweiterung der Butterei, Neubau der Käsebruch-Abfüllanlage und die Erweiterung der Käserei-Kapazität, Neubau der Quarkerei-Abteilung, Installation der UF 2 und Magermilch-Puffertanks. Die Produktivität wurde deutlich verbessert. Und vieles mehr. Es verging kaum eine Zeit in der kein Baukran auf dem Betriebsgelände stand, oder Monteure anwesend waren.
Die Struktur des Produkt-Sortiments wurde ständig den sich ändernden Marktbedingungen angepasst und ausgebaut. Weg vom teilweise defizitären Milchversand. Wir können Milch verkaufen, müssen aber nicht. Es wurden viele neue Käsesorten eingeführt und mit der Quarkproduktion ein neues Standbein geschaffen. Mit dem Aufbau der direkten Belieferung an die Discounter mit Fertigwaren wurde die Abhängigkeit von den Weiterverarbeitern beendet. Weiter ist der zukunftsträchtige Biosektor ständig ausgebaut worden. Mittlerweile kommen die Discounter bei Bioware nicht mehr an Kimratshofen vorbei. Das ist nur ein Teil von dem was sich hier alles getan hat. Die Summe dieser Maßnahmen haben dazu beigetragen den Standort Kimratshofen zukunftsfähig zu machen und das Auskommen der Bauern und der Beschäftigten mit deren Familien weiterhin zu sichern. Denn es gilt: Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.
Meine Bewunderung und Dank gilt all denen (Bauernvertreter und Geschäftsführung), die durch ihr Können, Geschick, Weitblick und Mut für diese Entscheidungen mit unermüdlichem Einsatz diese positive Weiterentwicklung des Unternehmens bewirkt haben. Das Werk in Kimratshofen ist im Vergleich zum Jahr 2009 heute kaum noch wieder zu erkennen. Ich wünsche allen mit der AMK verbundenen Personen (Bauern und Beschäftige) und deren Familien alles Gute für die Zukunft. Viel Glück und Erfolg.
Nach dem Bauernspruch
„Lond it Luck“
Bruno Müller
Unserem Müller Bruno wünschen wir einen langen, gesunden Ruhestand und vor allem viele Momente der Freude und des Glücks.
Hubert Dennenmoser
Geschäftsführer